Jahresrückblick 2024
In wenigen Stunden beginnt das neue Jahr und daher ist es an der Zeit, auf die vergangenen 366 Tage zurückzublicken. Auch 2024 zeigte sich von der turbulenten Seite und es ist beinahe zu viel, um es in einem kurzen Überblick zusammenzufassen, daher soll sich unser Rückblick mit jenen Themen begnügen, die sich in Linz abspielten.
Bruckner, Dom und Brucknerhaus
2024 stand ganz im Zeichen Anton Bruckners, der heuer seinen 200. Geburtstag gefeiert hätte. Viele Konzerte, Ausstellungen, Lesungen und sonstige Veranstaltungen fanden zu Ehren des ehemaligen Domorganisten (Ignatiuskirche) statt. A propos Dom, der Mariendom hatte ebenfalls Grund zu feiern, nämlich sein 100. Jubiläum — und sorgte mit der Ausstellung einer Figur der gebärenden Maria, die in einem Vandalenakt durch Unbekannte enthauptet wurde, für Schlagzeilen. Das Brucknerhaus hatte im Jahr seines Namensgebers mit einem eigenen Skandal zu kämpfen, Intendant Dietmar Kerschbaum wurde aufgrund des Verdachts von In-sich-Geschäften entlassen. Nur wenige Wochen später sollte auch der Linzer Bürgermeister Klaus Luger seinen Rücktritt bekanntgeben, nachdem er zugab, Kerschbaum während seiner Bewerbungsphase für die Intendantenposition die Hearing-Fragen vorab zugeschickt zu haben. Der vorzeitige Abgang Lugers hat eine Bürgermeisterneuwahl im Jänner 2025 zur Folge.
Hochwasser und Sturmschäden
Auch Wetterkapriolen gab es im abgelaufenen Jahr. Nach dem Hochwasser im Juni sorgten vor allem einige Sturmtiefs für größere Schäden. Beim Ritterfest Anfang Juli wurden zwei Personen, darunter ein Kind, am Tummelplatz von einem herabfallenden Ast getroffen und schwer verletzt. Das große Hochwasser in Niederösterreich im September wirkte sich in Oberösterreich nur kleinräumig aus.
Städtebau und Infrastruktur
Städtebaulich ging es voran, neben den in die Höhe schießenden Hochhausprojekten bei der Tabakfabrik und am Bulgariplatz, wurden die lange leerstehenden Gebäude entlang der Waldeggstraße abgetragen. Das zugehörige Projekt A26 wurde abschnittsweise mit der neuen Donautalbrücke in Betrieb genommen. Viele PKW-Parkplätze in der Innenstadt wurden für andere Verkehrsmittel umgewidmet bzw. zugunsten der Begrünungsoffensive abgeschafft, der südliche Hauptplatz mit der Zufahrt über die Klosterstraße wurde in eine Fußgängerzone verwandelt.
Insolvenzen und Geschäftsschließungen
Für viele Geschäftstreibende war es ein schwieriges Jahr, die Leerstände in der Stadt nahmen zu. Das traditionsreiche Spielwarengeschäft Beyerl schloss nach 124 Jahren seine Tore für immer. Auch Penny beim Musiktheater und Sewa in der Mozartstraße sind Geschichte, ebenso einige Gastrobetriebe wie die Dombar, das Cafe Bruckner am Hauptplatz oder die Liebhaberei. Kika/Leiner schlitterte endgültig in die Insolvenz, Runtastic schloss seinen Linzer Standort und auch die Steel Division des voestalpine-Konzerns zieht sich aus Linz zurück.
Im Gegensatz dazu stehen die Tourismuszahlen. Nach dem Nächtigungsrekord im letzten Jahr brachte schon das erste Halbjahr 2024 eine neuerliche Steigerung zum Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Mit einer kurzen Zusammenfassung des linztv-Jahres in Videoform wünschen wir unseren Seherinnen und Sehern einen guten Rutsch in ein frohes 2025!
Grafik: freddy dendoktoor / linztv