PAX tradition = revolution
… und wären wir Revolutionäre, wären wir fähig, dies zu sein, dann nur weil wir einst selbst die Werte, gegen die wir nun aufbegehrten, geliebt und übernommen haben. Wir hielten uns fest an ihnen, um unsere Kräfte für den gefährlichen Sprung zu sammeln, um uns unserem Schicksal zu stellen. Es sollte also nicht überraschen, dass ein Dichter, der als Surrealist begann, heute ein Verteidiger von Tradition ist. Tradition und Revolution. Das sind zwei identische Worte. – Vicente Aleixandre, Nobelpreis-Rede
„PAX ist die Tradition des andauernden Suchens. Das Gegenteil von PAX ist Stagnation und das ist die Saat des Krieges.“
La Fura dels Baus präsentieren mit PAX eine multimediale und interaktive Show, in der die Geschichte der Menschheit als „traumähnliche“ Visualisierung inszeniert wird. Dabei steht vor allem der Begriff „revolution“ für das Aufbrechen zu neuen Ufern, die Entwicklung der Zivilisation und schließlich, Schritt für Schritt, das Erschaffen von künstlicher Intelligenz und die Erkundung des Weltalls als aktuelle, gegenwärtige „Expeditionen“ unserer Gesellschaft.
PAX will diese Menschheitsgeschichte als eine Geschichte der Neuerungen und Innovationen und auf diese Weise die Tradition als eine immer neue Form von Revolution verstehen. So schließt sich der thematische Kreis des auf dem ersten Blick widersprüchlichen Mottos „tradition = revolution“.
Die Show arbeitet mit einer Gruppe von Schauspielern/Darstellern und verwendet sowohl großformatige Modelle (beispielsweise eine, an einem Helikopter befestigte Brieftaube aus 12 Meter langen Leuchtröhren), als auch Projektionen, Licht- und Soundeffekte. Alle Elemente bewegen sich auf dem Wasser (z.B. auf Schiffen), in der Luft, oder am Ufer der Donau (bzw. den angrenzenden Gebäuden).
Entlang des von Plutarch niedergeschriebenen Ausspruchs „Navigare necesse est, vivere non est necesse“ („Es ist wichtig, zur See zu fahren, es ist nicht wichtig, zu leben“) beschreibt die Show die Tradition der Menschheitsgeschichte als immerwährender Aufbruch zu neuen Ufern. „Wir sollten uns weniger über unser Ziel Gedanken machen, als vielmehr über unser ‚Navigieren'“
Text: LIVA