Grüne Welle für die Rettung

V.r.n.l.: Vizebürgermeister Martin Hajart, Christian Pröll (Polizei Fachbereichsleiter Einsatzabteilung) und Christian Humer (Verkehrstechnik Abteilungsleiter Linz) am Terminal Ampel Einsatzroutenschaltung. || Foto: Stadt Linz

Die in der Polizei-Landesleitzentrale situierte „Einsatzroutenschaltung“ für die Linzer Ampeln wurde nun abgeschlossen. Konkret ist damit gemeint, dass Blaulicht-Organisationen im Einsatzfall in der Leitzentrale eine „Grüne Welle“ freigeschaltet werden kann. Damit ist für die Gewährleistung der schnellen und sicheren Anfahrt von Rettungsfahrzeugen, insbesondere bei Fahrten von den Stadteinfahrten oder Autobahnabfahrten zu den Krankenhäusern in kritischen Situationen gesorgt. Speziell bei akuten medizinischen Notfällen ist die Kombination aus einer schnellen und sicheren Anfahrt entscheidend, da in solchen Situationen jede Minute zählt. Die neue „Grüne Welle“ im Notfall stellt eine Ergänzung zum Blaulicht und der Sirene der Einsatzfahrzeuge dar.

Vizebürgermeister Mag. Martin Hajart überzeugte sich bei seinem Besuch in der neu errichteten Polizei Landesleitzentrale Oberösterreich am Standort Linz, Gruberstraße von den technischen Möglichkeiten: „Die neue Technik ist beeindruckend und unheimlich wertvoll, denn dadurch können die Einsatzfahrzeuge nicht nur schneller am Einsatzort sein, sondern auch sicherer. Und davon profitieren schlussendlich alle.“ 

Einsatz-Koordinationsraum ist Herzstück der neuen Polizei Landesleitzentrale OÖ

Das Herzstück am hochmodernen Standort ist der mehr als 300 Quadratmeter große Einsatz-Koordinationsraum im ersten Obergeschoß. Hier laufen seit dem Sommer 2023 sämtliche Notrufe aus dem ganzen Bundesland Oberösterreich zusammen und es werden täglich rund 600 Einsätze koordiniert. Die Polizeileitzentrale verfügt über einen Zugang zur Linzer Ampelanlagen-Zentrale, um einen Überblick über das aktuelle Verkehrsgeschehen der Landeshauptstadt zu haben.

Im Zuge der Errichtung wurde für die neue Einsatzzentrale ein systemspezifischer Polizeizugriff mit einer sicheren Direktleitung über Lichtwellenleiter (1 GB/Sek.) auf die bestehende Infrastruktur der Ampelanlagen-Zentrale Linz geschaffen, um den aktuellen Anforderungen der Digitalisierung und vor allem den hohen IT-Security Vorgaben zu entsprechen. Über das integrierte Mediensystem ist es für Ausnahmesituationen möglich z.B. die Stadtkarte Linz mit den Echtzeit Ampelzuständen, Sensoren und Verkehrskameras auf Großbildmonitore zu schalten und für die Lagebilderstellung zu nutzen.

Lotsenfahrzeug sichert und begleitet Rettungsfahrt

In der technischen Umsetzung werden dazu vom Yunex-VZL-System Schaltbefehle selektiv-zeitversetzt an die betroffenen Ampelanlagen an der Einsatzroute gesendet und der Straßenzug auf der Einsatzroute für das Rettungsfahrzeug hintereinander auf „Grün“ geschaltet. Der Einsatzleiter ist mit einem Polizei Lotsenfahrzeug in Kontakt, der die Rettungsfahrt absichert und begleitet. Nach der Durchfahrt werden die Anlagen wieder in den Normalbetrieb zurückgeschaltet. Als nächste Schritte werden die diensthabenden Polizisten eingeschult und die Rettungsorganisationen informiert, um das System in kritischen Notfällen einsetzen zu können.

Der finale Test mit einer der Haupteinsatzrouten von der Linzer Stadtautobahn A7 zum Unfallkrankenhaus (UKH) konnte nach kurzer Erklärung aufgrund der intuitiven Bedienoberfläche vom städtischen Mobilitätsreferent, Vizebürgermeister Martin Hajart, persönlich in Echtzeit durchgeführt werden. Das Polizeifahrzeug konnte bei der Testschaltung alle vier betroffenen Ampelanlagen der Einsatzfahrt ohne Verzögerung erfolgreich durchfahren und war innerhalb kürzester Zeit beim UKH.

Quelle: Stadt Linz