Neue Behandlungsmethode bei Vorhofflimmern

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An Vorhofflimmern leiden in der westlichen Welt etwa 2% der Bevölkerung. In Österreich schätzt man die Zahl auf ca. 150.000.  Viele Betroffene kommen mit Herzbeschwerden zum Arzt, die sich in Form von Herzrasen, Atemnot, Brustschmerzen oder Schwindel äußern.

Im Ordensklinikum Linz Elisabethinen wurde nun eine neue bahnbrechende Behandlungsmethode bei Herzrhythmusstörungen eingesetzt. Dabei behandelten die Ärzte im Rahmen einer internationalen Pilot-Studie erstmalig Vorhofflimmern mittels Hochfrequenz-Ablation. Durch nur kurze Stromimpulse bei hoher Energie verödet der Arzt jene Fehlströme im Herzen, die Vorhofflimmern auslösen. Mit großen Vorteilen zu den zwei bisherigen Methoden, der Radiofrequenz und der Kryo: der Eingriff wird einfacher und präziser — und er verkürzt sich von drei Stunden auf lediglich eine. Die neue Behandlungsmethode wurde an 50 Patienten in insgesamt acht Zentren europaweit getestet. Die Ergebnisse sind vielversprechend.

Versorgungsengpass in Österreich

In Österreich ist die Zahl der Ablationsbehandlungen am Herzen im Europavergleich zu niedrig. Während der Bedarf bei mindestens 7.500 Eingriffen jährlich liegt, werden nur etwa 1.200 durchgeführt. Die neue Hochfrequenz-Ablation könnte dem Versorgungsengpass durch ihre einfachere und weniger zeitaufwendige Anwendung entgegenwirken.