Haselgraben: Hochwasserschutz macht Fortschritte

Die für Hochwasser- und Naturschutz zuständige Referentin Stadträtin Eva Schobesberger freut sich mit den Magistrats-Experten Helmut Anzinger, Harald Gruber und Alexander Schmollngruber über die Fortschritte beim Haselgraben. || Foto: Stadt Linz

In Zeiten des Klimawandels gewinnt der Hochwasserschutz weiter an Bedeutung. Auch kleine Gewässer müssen im Falle der zahlreicher werdenden starken Niederschläge kurzfristig große Wassermassen verkraften. Im Stadtgebiet von Linz laufen seit dem Sommer 2019 am Haselgraben in Urfahr zwei weitere Bauabschnitte des Revitalisierungsprojektes, das sowohl den Hochwasserschutz als auch die Lebensverhältnisse von Fischen und anderen Wasserlebewesen verbessert. 

Die aktuellen Arbeiten der Wildbach- und Lawinenverbauung haben sich durch Corona verzögert und dauern nun voraussichtlich bis ins Frühjahr 2021. Danach verlagern sich die Bauarbeiten wieder auf die weiteren beteiligten Gemeinden. Mit dem letzten Teilabschnitt zwischen der Marienberg-Straßenbrücke und der Wäscherei Eder (Länge: zirka 560 Meter) wird nach den derzeitigen Planungen der Wildbach- und Lawinenverbauung voraussichtlich 2023 begonnen. 

Hochwasserschutz und Revitalisierung des Haselgraben

Der erste Bauabschnitt dieses gemeindeübergreifenden Projekts wurde im Bereich zwischen der Freistädter Straße und der Dornacher Straße mit einer Länge von zirka einem Kilometer bereits 2017 abgeschlossen. Seit 2019 laufen nun wieder Baumaßnahmen in Linz. Zwischen der Kirchmühlstraßenbrücke und der Einmündung des verrohrten Kirchmühlbaches sowie zwischen der Wäscherei Eder und der Geschiebesperre auf Höhe der ehemaligen Lederfabrik wird der Bach auf einer Gesamtlänge von zirka 1.200 Metern um 20 bis 80 Zentimeter tiefer. Auch die Erhöhung von Uferbereichen von bis zu 60 Zentimeter vergrößert das Fassungsvermögen des Bachbettes bei Hochwasser. Für zusätzlichen Schutz sorgt eine 120 Meter lange unmittelbar oberhalb der Kirchmühlstraßenbrücke errichtete abfallende Mauer.

„Ich freue mich sehr, dass man nun bereits sieht, welche Verbesserungen die Maßnahmen für die AnwohnerInnen aber auch für die Lebewesen im Bach bringen. Es entstehen ökologisch gestaltete Erlebniszonen und es ist bei den bereits fertiggestellten Bereichen schon möglich, dass SpaziergeherInnen und Kinder gefahrlos zum Bach hinuntergehen können. Da im Haselgraben die gesamten Sohlabstürze und teilweise die Sohlpflasterungen entfernt werden, können auch die Fische und im Gerinne lebenden Organismen wieder ungehindert im Bachverlauf wandern, und der Haselgraben wird gewässerökologisch aufgewertet. Ich bedanke mich bei allen Projektbeteiligten und bei den vielen AnwohnerInnen, die sich konstruktiv in den Prozess eingebracht haben“, freut sich die für den Hochwasser- und den Naturschutz zuständige Referentin Stadträtin Mag.a Eva Schobesberger. 

Die Baumaßnahmen werden von der Wildbach- und Lawinenverbauung Oberösterreich, Gebietsbauleitung OÖ Nord geleitet. Die voraussichtlichen Baukosten für die gesamten Revitalisierungs- und Hochwasserschutzmaßnahmen am Haselgraben betragen zirka sechs Millionen Euro, wobei in Linz etwa vier Millionen Euro investiert werden. Die Stadt Linz beteiligt sich mit 11,5 Prozent an diesem Betrag. Weitere Finanzierungspartner sind der Bund mit 59,5 Prozent, das Land Oberösterreich sowie die ebenfalls am Haselgraben gelegenen Gemeinden Altenberg, Lichtenberg, Kirchschlag und Hellmonsödt. Der Haselgraben mit einer Gesamtlänge von etwa 12 Kilometern fließt knapp 6,4 Kilometer von der Speichmühle bis zur Einmündung in das Urfahrer Sammelgerinne durch das Linzer Stadtgebiet.

Quelle: Stadt Linz